Es kommt nicht darauf an, wie lange wir gelebt haben, sondern wie lebenswert unser Leben war.
Bis heute erinnere ich mich noch mit Schrecken an die Abschiedsfeier meiner Oma auf dem kleinen städtischen Friedhof.
Einen Tag, den ich am liebsten aus meinem Leben streichen möchte. Der Bestatter kam zu spät, die Blumen in der Halle waren zwar schön, hatten aber wenig mit ihrem irdischen Leben zu tun. Die Rede hat der Trauer, die in mir war, noch mehr Schwere gegeben und mich noch trauriger werden lassen.
Während der Rede stellte ich mir immer wieder die Frage: "War meine Oma nicht viel mehr als ein stupider Lebenslauf?".
Die Trauerrede machte ihrem Namen alle Ehre. Sie war schwer, hoffnungslos und bot keinen Raum für besondere Geschichten oder kleine Anekdoten, die meine Oma und ihr Leben auszeichneten.
Nachdem meine Tränen getrocknet waren, stellte ich mir folgende Fragen:
Muss Trauer immer schwer sein?
Warum feiern wir das letzte stille Fest eines Menschen nicht genauso, wie wir seine Geburtstage und andere besondere
Höhepunkte seines Lebens gefeiert haben?
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen: "Ich möchte der Trauer den Mantel der Schwere nehmen und ihr mit Leichtigkeit begegnen.".
In Würde und mit Wertschätzung und Dankbarkeit für ein gelebtes Leben, möchte ich euch aus dem Lebensbuch des Verstorbenen erzählen oder euch einladen, während der Rede noch einmal gemeinsam auf dem Pfad seines Lebens laufen.
In seinem Song „Erinnern“ stellt Adel Tawil folgende Fragen: „Woran willst du dich erinnern, wenn diese Zeit zu Ende ist?“ und fügt hinzu „Auch wenn man immer wieder los muss, unsere Herzen machen Fotos, die man niemals mehr vergisst.“
Mit persönlichen Worten, Redebeiträge lieber Angehöriger, musikalischen Erinnerungen und Abschiedsritualen, in die die Gäste eingebunden werden, lässt sich einfühlsam und wertschätzend aus dem Leben des Verstorbenen erzählen.
Es heißt zwar Trauerfeier und wir sprechen immer wieder von Trauernden, dabei geht es doch ums Leben. Unser Leben ist bunt, lebendig und wunderschön. So dürfen auch Abschiede gestaltet werden, denn Trauer hat viele Facetten: Traurigkeit, Schmerz, Wut aber auch Freude und Dankbarkeit darüber, diesen besonderen Menschen gekannt zu haben.
Ich lade euch ein, euch trotz der Trauer mit einem Lächeln im Gesicht an den Verstorbenen zu erinnern.
So lange wir ihn im Herzen tragen und uns in Liebe an ihn erinnern, lebt er in unseren Herzen weiter – ganz gewiss.
In den Worten „Trauerfeier“ und „Trauerrednerin“ liegt viel Schwere, ich bezeichne mich daher gerne als moderne Geschichtenerzählerin, die Abschiedsreden auf Lebensfeiern hält.
Klingt das nicht gleich leichter?
Was ist meine Aufgabe als Trauer- und Abschiedsrednerin?
In den Momenten des Abschieds finde ich die richtigen Worte, während sie euch fehlen.
Wenn ihr euch entscheidet zusammen mit mir den Abschied eures geliebten Menschen zu gestalten, dann treffen wir uns in angenehmer Atmosphäre, gerne bei euch Zuhause.
In einem ausführlichen Gespräch schlagen wir gedanklich das Lebensbuch des Verstorbenen auf und tauchen gemeinsam
noch einmal in sein Leben hinein.
Ihr braucht keine Angst haben, ich gebe euch Raum, stelle euch Fragen und bin gespannt auf die kleinen Erinnerungen, Anekdoten und geteilten Momente, die ihr mit dem oder der Verstorbenen erlebt habt. Während unseres Gesprächs geht es mir darum zu erforschen, wer war der Mensch, von dem ihr sprecht und welche Spuren hat er hinterlassen.
Wichtig ist, ihr habt den Raum über alles zu sprechen, was euch bewegt, ich werte nicht und verarbeite in meiner Rede nur,
das, was ihr euch wünscht.
Im Anschluss an das Gespräch verfasse ich eine individuelle Lebensrede, die ich am Tag der Abschiedsfeier präsentiere.
Neben den letzten Worten biete ich auch Raum für individuelle Abschiedsrituale und eigne Redebeträge.
Diese können wir auch gerne gemeinsam erarbeiten.
Zudem übernehme ich auch gerne die musikalische Betreuung der Feier. Während unseres Gesprächs suchen wir dafür Lieder aus, die zum Leben des Verstorbenen und seinem Leben passen und spielen diese zwischen den Textpassagen auf der Trauerfeier ein.
Am letzten stille Fest begleiten wir den Verstorbenen auf seinen letzten Weg zum Grab.
Wenn ihr es wünscht, begleite ich den Moment der Beisetzung gerne mit einem lieben Wort des Abschieds.
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